Dienstag, 3. Dezember 2013

"Zufällige" Kuh

Mal wieder was über eine der Kühe, die sich heute zufällig in den Vordergrund gedrängelt hat:
Und zwar Samanta, Nr. 1001, die "erste" Kuh der Herde. Der Namen nimmt Bezug auf ihren Vater Samburu, was man auch an der dalmatinerartigen Fellfärbung sieht. Geboren ist sie im August 2011 und kalbte erstmals im September auf der anderen Milchviehanlage in Garlin, mit einem Erstkalbealter von 25,5 Monaten gehörte sie doch zu den Frühen. Mitte November kam sie mit einer Gruppe andere Erstkalbenden nach Boberow. Bin mit ihr ganz zufrieden, leistungsmäßig ist sie bei 32 kg täglich und hebt sich damit von den später Dazugekommenen ab, die fast drei Liter hinter den in Boberow Abgekalbten zurückliegen.
Aber heute hat sie eine große Show abgezogen. Morgens war sie am Fressgitter, um den Aktivitätsmesser am Halsband wieder anzuschalten. Den Tag über war sie anschließend im "Warteabteil" und zum nachmittäglichen Melken ging es in den Vorwartehof des Melkstand. Auf dem Weg dorthin sprang sie über die so 1,10 m hohe Bretterwand, die den Treibgang von den Liegeboxen abtrennt - ganz rüber kam sie aber nicht. Da holte mich mein Kollege hinzu. Sie hing über der Wand, die Vorderbeine im Kopfraum der Liegeboxen und die Hinterbeine im Treibgang. Mit der Beckenklammer hochzuheben ging nicht, weil die Ecke nicht mit dem Frontlader zu erreichen ist. Die Idee stattdessen war, die Vorderbeine wegzuziehen, dass sie in einer halben Rolle vorwärts über die Wand rutscht. Bis ich dafür die Stricke geholt hatte war sie doch aus eigener Kraft drüber. Habe ich dann ein Stück des Nackenrohrs der Liegeboxen abmontiert, um sie auf den Gang zu lassen. Gings zur nächsten Station: Sie macht hinter einem der Durchgänge eine 120°-Kehre und schlüpft neben dem Klauenstand in den strikt kuhfreien Arbeitsbereich hindurch. Dort hat sie die am Freitag randvoll aufgefüllte Schrottonne umgeworfen und auch noch die dazugehörige Schaufel kaputtgedrehten - so stabil sind die  Plastikdinger gar nicht, 300 kg reichen vollkommen aus. Haben sie aber ohne weitere Zwischenfälle da raus und zum Melken bekommen.
Es wäre ja zu langweilig nur mit braven Kühen und es gäbe abends nichts zu berichten.

Benjamin

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